ProSiebenSat.1 meldet Halbjahresrekord beim Umsatz

Nach einem guten Jahresstart ist die ProSiebenSat.1 Group im zweiten Quartal 2022 weiter gewachsen. Der Konzernumsatz stieg um 1 Prozent auf 1.055 Mio. Euro (Vorjahr: 1.048 Mio Euro), das adjusted EBITDA lag mit 166 Mio. Euro stabil auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 166 Mio. Euro). Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete man einen Umsatz von über 2 Mrd. Euro.

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ProSiebenSat.1 meldet Halbjahresrekord beim Umsatz
Rainer Beaujean, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE ©ProSiebenSat.1 Media

Die neuen Zahlen von ProSiebenSat.1 bedeuten ein Umsatzplus von 1 Prozent (Vorjahr: 1.986 Mio Euro) und Rekord beim Halbjahresumsatz. Organisch, also währungsbereinigt und ohne die Umsatzbeiträge der 2021 veräußerten Portfoliounternehmen wie Gravitas Ventures, Amorelie und moebel.de, erhöhte sich der ProSiebenSat.1-Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2022 um 2 Prozent.

Rainer Beaujean, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, kommentierte die zum 11. August 2022 präsentierten Halbjahreszahlen mit den Worten: „Unsere Umsatzentwicklung im zweiten Quartal beweist einmal mehr, dass wir dank unserer diversifizierten Aufstellung krisenfester als viele andere Medienunternehmen sind. So konnten wir trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen als Gruppe unser Wachstum fortsetzen. Treiber war hierfür neben unserem Entertainment-Segment auch das Commerce & Ventures-Geschäft. Auf diese Weise hat ProSiebenSat.1 auch erstmals in einem ersten Halbjahr einen Umsatz von mehr als 2 Mrd Euro erzielt. Gleichzeitig konzentrieren wir uns klar auf Synergien, um langfristig Wert zu schaffen. Der Verkauf des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios war der nächste Meilenstein, um uns als Unternehmen fokussierter und langfristig noch profitabler aufzustellen. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in unserem Umfeld beobachten wir genau – wir haben unseren Ausblick hierauf nochmals überprüft sowie um die letzten Portfoliomaßnahmen aktualisiert. Insgesamt blicken wir weiter zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte 2022.“

Finanzverschuldung

Die Netto-Finanzverschuldung des Konzerns belief sich zum 30. Juni 2022 auf 1.881 Mio Euro2 (31. Dezember 2021: 1.852 Mio Euro; 30. Juni 2021: 2.156 Mio Euro). Damit hat sich der Wert im Vergleich zum Ende des Vorjahresquartals – trotz der um 70 Mio Euro gestiegenen Dividendenausschüttung in Höhe von 181 Mio Euro (Vorjahr: 111 Mio Euro) – um 274 Mio Euro verbessert. Entsprechend verringerte sich auch der Verschuldungsgrad zum Ende des zweiten Quartals 2022 (Verhältnis von Netto-Finanzverbindlichkeiten zum LTM adjusted EBITDA des Konzerns) und liegt mit 2,3×2 wie erwartet im Zielkorridor von 1,5x bis 2,5x (31. Dezember 2021: 2,2x; 30. Juni 2021: 2,6x). Dies unterstreicht erneut das effektive Cashflow-Management des Konzerns und seinen Fokus auf eine kapitaleffiziente Finanzierung. Dabei verfolgt die ProSiebenSat.1 Group ein aktives Finanzmanagement: Der Konzern hat im Mai 2022 die Laufzeiten für sein endfälliges Darlehen (Term Loan) und seine revolvierende Kreditfazilität (RCF) verlängert. In diesem Zuge wurde das Rahmenvolumen der RCF von 750 Mio Euro auf 500 Mio Euro gesenkt. Der aus zwei Tranchen bestehende Term Loan verfügt, wie vor der Verlängerung, über ein Nominalvolumen von insgesamt 1.200 Mio Euro.

Ralf Peter Gierig, Vorstandsmitglied & Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE: „Durch unser konsequentes und proaktives Liquiditätsmanagement haben wir unsere Verschuldung im Vergleich zum Vorjahresquartal weiter reduziert, unseren Cashflow gestärkt und den Finanzierungsbedarf unserer Gruppe gesenkt. Zugleich haben wir mit der zuletzt erfolgten Verlängerung unseres Konsortialkredits unsere Finanzierung langfristig weiter zu attraktiven Konditionen und mit Fokus auf eine solide Finanzierung gesichert.“  

Ausblick 

Die ProSiebenSat.1 Group hat am 3. März 2022 ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 vorgestellt, die ohne Portfolioveränderungen einen Umsatz innerhalb einer Bandbreite von 4,6 Mrd Euro mit einer Varianz von plus/minus 100 Mio Euro sowie ein adjusted EBITDA in einer Bandbreite von 840 Mio Euro mit einer Varianz von plus/minus 25 Mio Euro vorsieht. Vor dem Hintergrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds – getrieben durch den Russland-/Ukraine-Krieg, die daraus resultierende Energiekrise und Belastungen für das Konsumklima sowie die anhaltende Pandemie – geht der Konzern nun davon aus, ohne Portfolioveränderungen Resultate im unteren Quartil dieser Erwartungen zu erreichen. Dies entspricht auch der Mehrzahl der Analystenschätzungen, die laut Bloomberg-Consensus vom 1. August 2022 für ProSiebenSat.1, ebenfalls aufgrund des derzeitigen Marktumfelds, ohne Portfolioveränderungen einen Mittelwert beim Umsatz von 4,512 Mrd Euro und beim adjusted EBITDA von 816 Mio Euro erwarten. 

Unter Berücksichtigung des Verkaufs des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios zum 1. Juli 2022, das in der zweiten Jahreshälfte 2022 einen prognostizierten Beitrag im Umsatz von rund 175 Mio Euro und im adjusted EBITDA von rund 15 Mio Euro gehabt hätte, würde sich der Mittelwert der Analystenschätzungen beim Umsatz auf 4,337 Mrd Euro bzw. beim adjusted EBITDA auf 801 Mio Euro reduzieren. Für die Prognose der ProSiebenSat.1 Group ergibt sich nun für das Gesamtjahr – ohne weitere Portfolioveränderungen – ein Umsatz von rund 4,375 Mrd Euro mit einer Varianz von plus/minus 75 Mio Euro (währungs- und portfoliobereinigter Vorjahreswert: 4,333 Mrd Euro3) sowie ein adjusted EBITDA von rund 805 Mio Euro mit einer Varianz von plus/minus 25 Mio Euro (währungs- und portfoliobereinigter Vorjahreswert: 833 Mio Euro4) – weiterhin größtenteils getragen durch das Segment Entertainment. Wesentlicher Treiber der Umsatz- und Ergebnisprognose der ProSiebenSat.1 Group ist die Entwicklung des Werbemarkts. Diese ist aufgrund der derzeitigen Markt- und Rahmenbedingungen bis zum Jahresende schwer einzuschätzen. Der Konzern nimmt für die aktualisierte Umsatz- und Ergebnisprognose an, dass sich seine Werbeerlöse in der DACH-Region im Gesamtjahr beim Erreichen des Mittelwerts der aktualisierten Bandbreiten auf Vorjahresniveau entwickeln werden.