72 Prozent der norwegischen Haushalte verfügen über mindestens ein DAB+ Radio, 99 Prozent der Norweger haben Zugang zu digitalem Radio (DAB+ und IP). Das nationale Radio wird zu 97 Prozent digital gehört. Die restlichen 3 Prozent entfallen auf kleine Lokalradios, die weiterhin analog verfügbar sind, so der Nielsen PPM Report 2022 mit KANTAR-Zahlen der norwegischen Medienbehörde. DAB+ erreicht in Norwegen eine Reichweite von bis zu 99 Prozent.
Die Zahl der landesweiten Radioangebote ist seit 2017 von 5 (analog) auf 33 (DAB+) gestiegen. Die gesamten Verbreitungskosten für diese 33 digitalen Programme entsprechen in etwa den Ausgaben für die bisherigen 5 UKW-Angebote. Rund 36 Prozent der Hörerinnen und Hörer schalten DAB+ Sender ein, die vorher nicht über UKW empfangbar waren. Diese neue Vielfalt hat über die Jahre zu Skaleneffekten und deutlich gestiegenen Einnahmen der Privatradios geführt, die mit ihren Spartenprogrammen neue Zielgruppen erreichen und Werbekunden akquirieren.
Reichweite und operativer Gewinn
Radio behauptet sich als relevanter Kanal in Norwegen: Trotz der seit 2010 stark zunehmenden digitalen Konkurrenz (Social Media, Internet) sind die Radio-Gesamtreichweiten laut Forbruker & Media CATI und Kantar Media im Vergleich von 2010 zu 2022 nur um rund 10 Prozent gesunken.
Gleichzeitig verdoppelte sich der operative Gewinn der Privatradios von rund 5,5 Mio. Euro in 2010 auf 11,03 Mio. Euro in 2021, während der operative Gewinn der UKW-Lokalradios von rund 0,8 Mio. Euro in 2019 auf rund -0,3 Mio. Euro in 2021 zurückging, berichten The Brønnøysund Register Center (Zahlen für Viaplay/P4 Group und Bauer Media) und die Local Radio Association.
Laut dem norwegischen Medienbarometer (Mediebarometer 2022 by Statistics Norway (SSB)) hörten die Norweger im Jahr 2022 täglich rund 62 Minuten Radio, 37 Minuten Musik-Streaming und 13 Minuten Podcasts. Während Audio während der Pandemie zugenommen hat, sinkt die Zahl der Zeitungsleser in Norwegen seit Jahren kontinuierlich und liegt derzeit bei 3 Prozent.