Der nächste Schritt

Mit dem Stream-basierten Workflow hat Quantel auf der IBC 2013 ein neues, innovatives Konzept präsentiert. Mit seiner Hilfe sollen die Beschränkungen der herkömmlichen file-basierten Produktionsprozesse überwunden und das schnelle, kosten-effiziente und standortunabhängige Arbeiten optimiert werden.

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Der nächste Schritt

Mit dem stream-basierten Workflow hat Quantel auf der IBC 2013 ein neues Konzept präsentiert, das die Kollaboration innerhalb von Rundfunkunternehmen und Produktionshäusern deutlich verbessern soll. „Nachdem die file-basierte Produktion die bandgestützte Videoproduktion abgelöst hat, kommt mit dem stream-basierten Workflow nun die nächste große Veränderung auf unsere Branche zu. Damit werden alle Grenzen überwunden, die mit der file-basierten Produktion verbunden sind, denn der Zugriff auf Inhalte kann überall und sofort erfolgen“, erklärte Quantel-Marketing-Chef Steve Owen gegenüber MEDIEN BULLETIN.

Quantels stream-basierte Arbeitsweise ermöglicht es laut Owen dem Journalisten und Cutter, Material standortunabhängig zu bearbeiten. Es spielt keine Rolle mehr, wo er und der entsprechende Beitrag sich befinden. Selbst Material, das gerade neu in das System eingespeist wird, kann von jedem Standort ausgespielt werden. „Quantels stream-basierte Arbeitsabläufe eröffnen damit völlig neue Arbeitsstrukturen, durch die Kosten gespart werden“, sagte Owen. Der stream-basierte Workflow sei wesentlich schneller, weil nicht mehr auf die Übertragung von Beiträgen gewartet werden müsse. Die Redakteure könnten mit dem gestreamten Material sofort zu arbeiten anfangen, sobald ihnen das erste Frame vorliege. Zudem sei die stream-basierte Arbeitsweise wesentlich einfacher, weil keine Kopien von Beiträgen mehr erstellt werden müssten. Hierdurch könnten auch die Kosten für das Media-Management drastisch reduziert werden.

Owen: „Stream-basierte Workflows sind auch effizienter beim Einsatz im Netzwerk und Speicher. Hochauflösendes Material wird nur übertragen, wenn dies notwendig ist, was stets nur im Hintergrund erfolgt. Dadurch werden nicht nur die Wartezeiten erheblich verkürzt, sondern es lässt sich auch die Auslastung der wertvollen Speicher- und Netzwerk-Ressourcen optimieren.“

Auch die Skalierbarkeit des Systems würde dadurch verbessert. Es könnten viele Nutzer mit unzähligen Streams arbeiten, ohne dass dadurch das System beeinträchtigt würde wie dies bei der komplexen Infrastruktur mit file-basierten Workflows der Fall sei. „Aufgrund all dieser Vorteile sind stream-basierte Workflows nicht nur schneller, sondern auch erheblich kostengünstiger“, fasst Owen zusammen.

Als Beispiel für einen stream-basierten Workflow präsentierte Quantel auf der IBC das System QTube InterSite, dessen Workflow es den Nutzern ermöglicht, Beiträge überall auf der Welt zu bearbeiten und sofort zu senden, ohne eine Überspielung des Materials abwarten zu müssen. QTube InterSite erlaubt die Sichtung sowie die kreative Bearbeitung in niedriger Auflösung. Das Ergebnis wird dabei nur aus den Metadaten generiert. QTube InterSite bewegt die hoch auflösenden Sequenzen automatisch zwischen den Standorten, so dass der Beitrag immer genau dort zum Playout vorliegt, wo er benötigt wird. Bei diesem Verfahren werden nur einzelne Frames bewegt, wodurch sich die Effizienz des Netzwerkes maximiert und die Time-to-Air-Geschwindigkeit minimiert.

Mit QTube InterSite können Anwender die erforderlichen Szenen sowohl lokal in ihrem System als auch auf sQ-Servern an einem ganz anderen Standort suchen und in ihre Timeline ziehen, um den fertig geschnittenen Beitrag entweder vom eigenen Rechner oder einem entfernt gelegenen Server auszuspielen. „Durch den Einsatz von QTube InterSite erfolgt das Streaming und Verschieben des Materials komplett automatisch und ist somit vollkommen transparent für den Anwender“, meint Owen. Mit diesem System würden sich deshalb auch komplexe Sendungen wesentlich schneller produzieren lassen, da die Redakteure sofortigen Zugriff auf sämtliche Inhalte hätten, die innerhalb ihres weltweiten Zugriffsbereichs vorgehalten würden. „Sogar Inhalte, die gerade erst an einem Standort eingelesen werden, können sofort an jedem anderen Standort verwendet werden, denn dank QTube InterSite entfallen sämtliche Wartezeiten“, betont Owen.

QTube InterSite soll im Oktober 2013 an die ersten Kunden ausgeliefert werden. „Die stream-basierte Produktionsweise zeigt unserer Branche den Weg in die Zukunft, die uns von den Einschränkungen der file-basierten Produktionsweise befreit. Die Streams beschleunigen den Zugang zu den Inhalten, denn sie verringern Wartezeiten und das zeitintensive Hin- und Herspielen von Kopien entfällt. Dies ermöglicht es uns, genau die Systeme zu kreieren, welche unsere Kunden sich wünschen“, erklärte Owen auf der IBC-Pressekonferenz von Quantel. Sein Unternehmen verfolge dabei die Firmenphilosophie, die Investitionen seiner Kunden langfristig und nachhaltig zu unterstützen, so dass die bestehenden file-basierten Quantel-Systeme durch stream-basierte Workflows ergänzt werden könnten. Quantel CEO Ray Cross meinte an gleicher Stelle: „Unser revolutionQ-Projekt ist ein gigantisches Vorhaben – wie schon sein Name impliziert. Doch der Nutzen unserer Investition beginnt sich jetzt auszuzahlen. QTube InterSite bringt unseren Enterprise sQ-Kunden einen enormen Vorteil in dem Wettlauf, mit seinen Nachrichten- und Sportbeiträgen immer schneller als die Konkurrenz auf Sendung zu sein. Und sogar die Qualität und das Niveau der Inhalte kann dadurch noch weiter angehoben werden.“

Eckhard Eckstein
(MB 10/13)