Eintauchen in die 3. Dimension

3D-Aufnahmen finden auch bei Unterwasserfilmern zunehmendes Interesse. Im professionellen Bereich wird hier gerne eine Lösung mit Panasonics AG-3A1 und Unterwassergehäusen von SEALUX oder GATES genutzt. Die Kosten hier: rund 30.000,- Euro. Dass es auch entschieden preiswerter geht berichtet hier Unterwasserfilmer Horst Ackermann. Er drehte mit Sony-Camcordern und dem 3D-Unterwassergehäuse HGVT DuoDive 2011 3D von BS Kinetics.

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Eintauchen in die 3. Dimension

Eine in vielen Punkten beachtenswerte 3D-Unterwassergehäuselösung kommt aus dem Hause BS Kinetics. Hier machten sich Fachleute ans Werk, die nicht nur etwas vom Gehäusebau, sondern auch etwas von Elektronik und der Technologie und Praxis des 3D-Unterwasserfilms verstehen. Dass dabei eine Aufnahmeeinheit entstanden ist bei der Vielseitigkeit, praktische Handhabung und Preisgestaltung berücksichtigt wurden, ist auf der Spur der professionellen Filmemacher und Consumenten nicht unbedingt die Regel.

Aus Carbonfaser (Kohlefaser und Epoxidharz) – in exzellenter Verarbeitung – gefertigt, präsentiert sich ein Gehäuse mit der Bezeichnung „DuoDive“. Je nach Camcorder Bestückung liegt das Gewicht – drehfertig – bei ca. 6,0 kg, der Auftrieb im Wasser beträgt ca, 2,5 kg, so dass zum Beispiel für Lampen und Akkus ausreichend Auftriebsreserve bleibt. Wir hatten mit 2,5 kg Zusatzblei eine nahezu gewichtsneutrale Aufnahmeeinheit in den Händen. Die Abmessungen sind über Alles (ohne Arme) 26 x 29 x 17cm (B x L x H). Das Gehäuse wird jeweils mit zwei identischen Sony-Camcordern bestückt. Im professionellen Bereich fällt die Wahl auf die Typen HXR-MC 50, eine Einschubplatte lässt ein exaktes Ausrichten der Camcorder für den 3D-Dreh in minutenschnelle geschehen. Hier haben wir einen idealen Abstand der Objektive von genau 6,5 cm zu einander.

Jetzt kommt die Elektronik ins Spiel. Helmut Görlitz mit seiner Firma HGVT ist es zu verdanken, dass sämtliche Menüfunktionen der Sony-Kameras zueinander synchronisiert sind. Er ist ein Elektronikexperte mit Fachwissen der Hochschule Kassel, der sich seit Jahren mit möglicher 3D-Problematik auseinander setzte und selber, „in Sachen 3D“, in den Meeren „das Laufen lernte“. Mit Hilfe der sehr griffigen Bedienknöpfe auf der linken Seite ist eine komplette, synchronisierte Menüsteuerung möglich. Ein gut einsehbares 3,6 Zoll LCD-Sucherdisplay – das gegen Aufpreis auch als OLED (Organic Light Emitting Diode) geliefert werden kann – runden die Aufnahmeeinheit ab. Mitarbeiter von Sony Professional – allen voran Wilfred Orth – und auch Heinrich Buhr von BPM konnten sich Anfang dieses Jahres von der beindruckenden Leistung und der überragenden Aufnahmequalität an Hand eines 50 Zoll Bravia Fernsehers überzeugen. Die Vorführung fand im Sony Center Berlin statt.
BPM hat inzwischen auch den Vertrieb des 3D-Unterwassergehäuses HGVT DuoDive 2011 3D von BS Kinetics übernommen.
Kein Wunder ist, dass sich zum Beispiel auch der bekannte Unterwasser-Filmemacher Siegurd Tesche für zwei Aufnahmeeinheiten entschloss, um Projekte im Mittelmeer und im Roten Meer zu realisieren. Er tätigte die Investition für das 3D-Equipment mit dem Qualitätssegen des WDR, dem Auftraggeber der Produktion. Wenn ich davon ausgehe, dass ich mit einer Investition von reichlich unter 6.000,- EUR (Unterwassergehäuse „DuoDive“ 2.990,- je nach Camcorder Model ca. 1.300,- EUR) eine komplette ausgereifte Unterwasser 3D-Aufnahmeeinheit erhalte, die von professionellen Fachleuten konzipiert wurde und mit ihren 3D-Ergebnissen das „Go“ einer öffentlich rechtlichen Fernsehanstalt hat, so ist das eine 3D-UW-Videoaufnahme-Einheit, die gehörige Beachtung verdient.
Horst Ackermann
(MB 04/12)

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