Sony erneuert sein gesamtes Medientechnik-Portfolio

Sony kündigt zahlreiche Upgrades und Innovationen für sein gesamtes Sortiment an professionellen Medienprodukten an. Aktuelle Branchentrends mit Hinblick auf IP, Cloud und Bildtechnik finden dabei Berücksichtigung, ebenso wie die ortsunabhängige Generierung hochwertiger Inhalte mithilfe skalierbarer und effizienter Workflows.

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Sony erneuert sein gesamtes Medientechnik-Portfolio
Sony erneuert sein gesamtes Medientechnik-Portfolio ©Sony

Hiroshi Kajita, Head of Media Solutions bei Sony Professional Solutions Europe, erklärt dazu: „Nicht zuletzt angesichts der aktuellen Umstände sieht Sony klare Priorität in Innovationen, die präzise auf die geänderten Marktanforderungen eingehen. Eine dezentrale Produktion an verschiedenen Standorten in Kombination mit effizienten Workflows wird zur neuen Normalität. Passend dazu stellen wir immer wieder neue Lösungen in den Bereichen IP, Cloud und Bildgebungsqualität vor – genau die Tools, mit Unternehmen den Wandel tatsächlich vollziehen und gestalten können.“

Ausbau des IP-Engagements

Im IP-Bereich will Sony sein Engagement deutlich ausbauen. Bislang hat Sony bereits mehr als 120 Produktionsanlagen und Ü-Wagen mit IP Live-Produktionssystemen ausgerüstet, darunter der Sender Polsat. Im letzten Jahr sei die Nachfrage nach einem möglichst holistischen End-to-End-Ansatz in Bezug auf IP deutlich gewachsen, heißt es in einer Mitteilung. Auch der Wunsch nach effizienteren Workflows mache eine IP-Infrastruktur für Sender und Produktionsunternehmen als wichtige Voraussetzung für die Produktionen notwendig.

Nicht zuletzt deshalb wird Sony mit HDCE-TX50 und HDCE-RX50 zwei kompakte IP-Erweiterungsadapter für eine IP-Fähigkeit im 4K-Bereich anbieten. Mit HFR-Funktionen für eine bis zu sechsfache Zeitlupe in HD bei der Verwendung mit HDC-5500 sowie einer optionalen HZC-HFR50-Lizenz werden diese Adapter für die effiziente gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Geräten durch bestehende HDC-Nutzer schon bald unverzichtbar sein. Beide Modelle sind voraussichtlich ab Dezember 2021 erhältlich.

Da auch IP über 4K sehr gefragt ist, stellt Sony zudem das neue optionale 8K-Interface-Board ST2110 sowie eine SNMP-Agent-Software (Simple Network Management Protocol) vor. Beide stehen ab Oktober 2021 zur Verfügung.  Als Erweiterung der CCU des 8K-Kamerasystems UHC-8300 ermöglicht das neue Interface-Board UKCU-8001 einen IP-Betrieb des 8K-Systems. Dank der SNMP-Agent-Software UZCU-SNMP80 erlaubt das Board den Nutzern auch die Überwachung von IP-Operationen und die Änderung der Einstellungen per Fernsteuerung. China Central Television (CCTV) verwendet bereits heute das neue, optionale Board zur Erfüllung der allgemein starken Nachfrage nach 8K in dem Land.

Wer mithilfe von IP-Technologie seine Produktion optimieren will, kann mit dem IP Live-Produktionssystem von Sony (einschließlich Orchestrierung und SDN-Steuerungssoftware VideoIPath von Nevion) zuverlässige, skalierbare und flexible IP-Systeme für konvergente LAN/WAN-Infrastrukturen aufbauen. Das neue Firmware-Update auf Version 3.0 für den IP Live System Manager (LSM) von Sony (geplant für Mai 2021) umfasst eine südwärts gerichtete Schnittstelle zu VideoIPath. Damit wird die bestehende Broadcast-Kontrollfunktionalität durch die Netzwerkorchestrierung von VideoIPath erweitert. Für die SDI-IP-Konverter-Boards NXLK-IP50Y und NXLK-IP51Y von Sony zur Verbindung von SDI-Geräten mit IP-Netzwerken ist ab September 2021 ebenfalls ein Firmware-Update zum Support von NMOS (Networked Media Open Specifications) geplant. Damit können auch diese Boards durch VideoIPath gesteuert werden. Bei beiden Optimierungen profitieren die Nutzer laut Sony von deutlich robusteren IP-Systemen bei optimierten Kosten. Alle oben erwähnten neuen Angebote unterstützen weltweite Standards und Spezifikationen einschließlich SMPTE ST 2110 und AMWA NMOS.

Erweiterung der Remote-Produktionslösungen

Erst kürzlich hatte Sony die XVS-Mischerserie um den XVS-G1 erweitert – eine 4K-fähige, besonders kompakte Option für Einsteiger. Das aktuelle Update verbessert jetzt auch die  Funktionalität der übrigen Modelle XVS-9000, XVS-8000, XVS-7000 und XVS-6000. Die Version 3.6 ermöglicht ab Juni 2021 Verbindungsfunktionen, durch die mehrere Mischer-Kontrollstationen miteinander vernetzt werden können. Das ist besonders praktisch für Anwender, die skalierbare und flexible Systeme im Betrieb mit mehreren Studios und verschiedenen Standorten benötigen. Außerdem umfasst das Update eine HDR-Konvertierung auf 12G-SDI-Eingabe als optionale Lizenz.

Passend zum Remote-Thema unterstützen die Kameras BRC-X400, SRG-X400 und SRG-X120 künftig das SRT-Protokoll. So kann ab Firmware-Version 3.0 (ab Juni 2021 erhältlich) eine Videoübertragung in hoher Qualität mit niedriger Latenz realisiert werden. Die Sony-eigene Adaptive Rate Control-Funktion bietet darüber hinaus eine stabilere, für die Netzwerkumgebung und die verfügbare Bandbreite optimierte Verbindung. Die Kameras unterstützen das RTMP/RTMPS-Protokoll (Real Time Messaging) und streamen per einfacher und schneller Verbindung direkt auf Social-Media-Plattformen. Die neue Anwendung „Virtual Cam Driver for Remote Camera“ kommt voraussichtlich ebenfalls im Juni 2021. Damit können ferngesteuerte Kameras auch als Webkonferenz-Tools eingesetzt werden.

Skalierbarkeit und Agilität in der Cloud

Sony erweitert das Sortiment cloudbasierter Lösungen, um den wachsenden Bedarf nach dezentraler und räumlich getrennter Produktion zu decken. Ein Ansatz für eine bessere Verbindung zwischen Kameras und Cloud ist ebenfalls in Entwicklung.

Das Media Solutions Toolkit ist eine neue Suite cloudbasierter Mikroservices. Hiermit können Medienunternehmen selber Systeme so zusammenstellen, dass sie den individuellen Anforderungen an Produktion, Workflows und Verwaltung gerecht werden. Im Media Solutions Toolkit können Unternehmen verschiedene Arten von Cloud-nativen spezialisierten Services auswählen und miteinander kombinieren. Jeder dieser Services erfüllt eine bestimmte Funktion wie z.B. Import- oder Workflow-Management. Da die einzelnen Mikroservices auch unabhängig von den anderen funktionieren, können Kunden sie nach Bedarf upgraden, hinzufügen, entfernen oder skalieren – mit nur minimaler Unterbrechung des Service. Der Media Solutions Toolkit ist ab Mai 2021 als Abonnement, als Managed Service oder per Lizenz erhältlich. Das Kit wurde für Cloud- und Hybrid-Umgebungen entwickelt, kann aber auch als On-Premise-Lösung eingesetzt werden und ist in bestehende Anwendungen von Sony, z. B. die Cloud-Plattform Ci, sowie in Anwendungen von Drittanbietern integrierbar.

Die Sony Ci Media Cloud wird um zusätzliche Funktionen zur sicheren Kollaboration in der Cloud von verschiedenen Standorten aus erweitert. Neue Ausstattungsmerkmale wie Mehrfaktorauthentifizierung (MFA) und erweiterte administrative Steuerfunktionen geben den Content-Erstellern einen noch besseren Schutz ihres Eigentums. Mit den neuen Qualitätskontrollfunktionen in Ci, z. B. Bildvorschau in Quellqualität und bildgenaue Audiometer, können Teams die Qualität und Compliance von jedem Standort aus sowie vollständig in der Cloud mit einem einfachen Webbrowser prüfen. Damit entfallen zusätzliche Dateiübertragungen, sämtliche Inhalte können an einem einzigen Ort gesichert und geschützt werden.

Inhalte in hoher Qualität und leistungsstarke Workflows

Neben den aufgeführten Neuheiten will Sony eine Reihe von Upgrades und neuen Produkten für Inhalte in hoher Qualität von der Erfassung bis zur Überwachung bereitstellen. Die Anwender sollen hierbei durch maximale Workfloweffizienz deutlich mehr Freiheiten bei der Nutzung haben.

Im Bereich Kameras soll das Sortiment der XDCAM-Camcorder von Sony durch mehrere leistungsstarke Upgrades aktualisiert werden. Der 4K-Schulter-Camcorder PXW-Z750 erhält beispielsweise durch das für Mai 2021 geplante Firmware-Update auf Version 3.0 eine längere Cache-Aufzeichnungsdauer. Das bedeutet mehr Flexibilität für Nachrichten, Dokumentarfilme und Naturkundesendungen, da es mehr Flexibilität für die Aufnahme wirklich entscheidender Momente gibt. Ein für die zweite Jahreshälfte terminiertes Firmware-Update erlaubt eine 120 FPS-Unterstützung in HD sowie eine erweiterte Cloud-Fähigkeit für Hand-Camcorder – mit dem Resultat eines optimierten ferngesteuerten Betriebs und eines beschleunigten Media-Relays.

Ebenfalls für Mai 2021 ist ein Firmware-Upgrade für FX9 und FX6 geplant, mit dem die 4K-120p-RAW-Ausgabe an einen externen Recorder* unterstützt wird. Die 2021 eingeführte Firmware Version 3.0 für die FX9 verfügt dann über neue Funktionen wie etwa einen Anamorphic-Modus für 2-fachen und 1,3-fachen Desqueeze sowie Cinemascope-Bildlinien im Sucher. Auch S700PTP und ein Center-Scan-Modus für Super-16-mm-Objektive und B4-Objektive mit Adapter sind vorgesehen.

Nicht zuletzt will Sony ein neues Produkt im Bereich professioneller Monitoren vorstellen: den neuen 4K-HDR-Bildmonitor PVM-X3200 (32 Zoll). Das ab Oktober 2021 verfügbare Modell nutzt TRIMASTER-Technologie und unterstützt eine Weiß-Leuchtdichte von 1000 cd/m2. Es erreicht zudem 100 Prozent des Farbraums des branchenweit führenden TRIMASTER-HX-Mastermonitors BVM-HX310 und sorgt damit für kontinuierliche Farbgenauigkeit von der Produktion bis zur Postproduktion.  Mit der optionalen Lizenz PVML-HSX1 (geplant für Juni 2021) unterstützt der PVM-X3200 die interne Konvertierung von HDR zu SDR und von 4K zu HD. So wird er insgesamt noch flexibler – für noch mehr Anwendungen.

Verbesserung des Workflows SR Live für HDR 

Der Workflow SR Live für HDR von Sony wird bereits von mehreren Unternehmen genutzt, darunter die Euromedia Group. Hiermit lassen sich die besten HDR- und SDR-Liveprogramme simultan durch eine einzige Produktionseinheit erstellen. Durch die neuen SR-Live-Metadaten werden die Sony HDC-Kameraeinstellungen von der Kamera erfasst und über einen SDI-Link an den Postproduktionsprozess gesendet. So entspricht die SDR-Produktionsausgabe präzise der Absicht und den Einstellungen des Graders. Sony erweitert die mit SR-Live-Metadaten kompatiblen Geräte und optimiert die Funktion für eine effiziente HDR-Produktion.

Das Sortiment der Schulter-Camcorder von Sony (PXW-Z750/Z450/X400) soll sich künftig noch besser in einen HDR-Workflow integrieren lassen. SR-Live-Metadaten werden dank des für Mai 2021 geplanten Firmware-Updates in größerem Detail in einer Aufnahmedatei aufgezeichnet.

Im April 2021 wird der auf Metadaten basierende Teil des Workflows durch die Einführung von SR Live MetaFile verbessert. Damit können Nutzer SR-Live-Metadaten-Dateien verwalten, die zwischen der HDR-Produktionskonvertierungseinheit von Sony, HDRC-4000, über USB oder E-Mail ausgetauscht werden, anstatt sich ausschließlich auf den SDI-Link zu verlassen.

Im Mai dieses Jahres bietet Sony dann SR-Live-3D-LUT-Dateien an, die HDR/SDR-Konvertierung mit der gleichen Bildqualität wie die Konvertierungseinheit von Sony, HDRC-4000, bieten. Durch Import dieser SR-Live-3D-Datei können Konverter von Drittanbietern, die 3D-LUTs unterstützen, ebenfalls im Workflow SR Live für HDR von Sony eingesetzt werden, wodurch das System mehr Flexibilität erhält.

 

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