ARD mit „Top of the docs“ auf der Berlinale

Bei der Berlinale zeigen die öffentlich-rechtlichen Sender gerne Flagge. Für die ARD ist es die geeignete Plattform, sich als Spielfilm- und Dokumentarfilm-affiner Sender zu präsentieren. Höhepunkt auch in diesem Jahr war der Top of the docs-Empfang der ARD, bei dem der Preisträger des Dokumentarfilmwettbewerbs bekannt gegeben wurde.

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ARD mit „Top of the docs“ auf der Berlinale

Der Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs unter dem Motto „@ Deutschland digital“ ist das Projekt „Wir hacken Deutschland“: Ist es möglich, sich in die Steuerung deutscher Kraftwerksbetreiber, Wasserversorger oder anderer Infrastrukturen einzuhacken? – Die Produzenten und das Autorenteam werden in einer Dokumentation beweisen, dass die IT-Sicherheit in Deutschland im Bereich der öffentlichen Versorgung ein hohes Gefahrenpotenzial birgt.

Mehr als 200 Branchenkenner aus der Dokumentarszene, aus Politik und Medien haben sich zum inzwischen dritten „Top of the docs“-Empfang der ARD im historischen Meistersaal am Potsdamer Platz getroffen. Unter den Gästen war auch die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters, die mit ihrem Besuch die besondere Bedeutung und Verantwortung der ARD für das dokumentarische Genre unterstrich. Auf der diesjährigen Berlinale laufen 19 Dokumentarfilme, die in ARD-Koproduktionen entstanden sind, verteilt über alle Sektionen. „Das ist großartig, denn der Dokumentarfilm ist ein filmisches Genre, das intensive Recherche, Erzählkunst, Perspektivenwechsel, differenzierte Betrachtung und atmosphärisch starke Bilder vereint und immer wieder wichtige gesellschaftliche Debatten anstößt“, so die Ministerin.

Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor (Foto) hob den besonderen Stellenwert der Dokumentationen in allen Programmen des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds hervor: „Dokumentationen zeigen, was ist. Sie lenken den Blick auf Berührendes und Interessantes, informieren und stoßen Diskussionen an. Jeden Tag zeigt die ARD im Ersten und den Dritten mehr als sechs Stunden neue Dokumentationen – das ist ein Beleg dafür, wie wichtig uns dieses Genre ist. Auch in der Zukunft wird das so bleiben!”

Allein im Ersten wurden im vergangenen Jahr 867 neuproduzierte Dokumentationen und Reportagen ausgestrahlt, das sind mehr als zwei Sendungen pro Tag. 2015 wird die Zahl ähnlich hoch liegen. Die dokumentarischen Stücke in den Reihen „Die Story im Ersten“ und „Geschichte im Ersten“ verzeichnen dabei einen stetigen Zuwachs in der Publikumsgunst. Programmdirektor Volker Herres sieht aber vor allem in den Themenabenden, die einen Spielfilm mit einer Dokumentation eng verzahnen, eine besondere Chance, ein Millionenpublikum für das dokumentarische Genre im ARD-Hauptprogramm zu begeistern: „Solche Eventprogrammierungen zu gesellschaftlich relevanten, anspruchsvollen und auch schwierigen Themen schaffen für Dokumentationen eine Aufmerksamkeit, die sie sonst nur schwerlich erzielen würden.“ (2/15)

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