Boudgoust sieht Multimediaplattformen als Chance

SWR-Intendant Peter Boudgoust sieht neue Multimediaplattformen auch als Chance für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wie er beim Fachkongress der European Broadcasting Union (EBU) in Baden-Baden erklärte.

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Boudgoust sieht Multimediaplattformen als Chance

In seiner Rede betonte Boudgoust: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss dort sein, wo erfolgreiche Plattformen sind, und wir müssen so relevant sein, dass diese Multimediaplattformen ohne uns irrelevant sind. Ob es Netflix, Amazon Fire oder Google ist. Ob es Radioplattformen oder zukünftige Formen von Youtube oder Facebook sind. Das Thema wird immer das Gleiche sein: Inhalte.” Hier liege die große Chance für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Durch Socialmedia-Plattformen könne heute jeder zu einem Empfänger und zu einem Absender von Nachrichten aber auch Propaganda und Fälschungen werden. „Das verändert die Rolle der Journalisten dramatisch. Ein guter Journalist ist heute jemand, der erklärt, weshalb etwas passiert und nicht erzählt, was passiert.“ Journalismus und speziell Nachrichten seien gerade im Multimediazeitalter der Kern des öffentlich-rechtlichen Angebots. Vor allem in Krisenzeiten zeige sich, dass die Nutzer zuverlässige Informationen von vertrauenswürdigen Quellen erwarten. Boudgoust ist überzeugt: „Dass wir eine vertrauenswürdige Quelle für Informationen sind, macht uns relevant. Und: Relevant für die Nutzer zu sein, bedeutet relevant auf dem Nachrichtenmarkt zu sein.”

Unter dem Thema „News 2025 – The Future Role of Public Service Media in a Rapidly Changing News Market“ diskutierten Journalisten öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten aus ganz Europa in Baden-Baden vom 18. bis 19. September 2014 mit Nachrichtenfachleuten, um aus unterschiedlichen Perspektiven ihre zukünftige Positionierung zu definieren. (9/14)

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