Gute Erfahrungen

Beim Finale des Eurovision Song Contests am 12. Mai im finnischen Helsinki ist reichlich Lawo-Equipment am Start. Um ein optimales Tonsignal für die weltweite Verbreitung zu generieren, setzt Hostbroadcaster YLE unter anderem auf vier Lawo-Mischpulte aus drei Generationen und eine große Lawo-Kreuzschiene.

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Wenn sich am 12. Mai die Nationen beim Finale des Eurovision Song Contest musikalisch messen, werden etwa eine Milliarde Zuschauer und Zuhörer in aller Welt das Ereignis vor ihren Fernsehgeräten und Radios gespannt verfolgen.
Der Hostbroadcaster YLE, Finnlands nationale Radio- und Fernsehanstalt, wird die Veranstaltung aus der 12.000 Zuschauer fassenden „Helsinki Arena“ weltweit live übertragen. Audio Broadcast Services (ABS), Tochterunternehmen von Lawo für den Verleih von professioneller Audioausrüstung, stattet im Auftrag des finnischen Hostbroadcasters YLE die Haupttonregie und den Hauptschaltraum auf Leihbasis aus – mit der Technologie, welche die Übertragung erst ermöglicht.

Wegen der Komplexität der Aufgabe und der absolut notwendigen Zuverlässigkeit setzt ABS dabei auf Lawo-Produkte. „YLE hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gesehen, dass wir auch große Projekte abwickeln können, und hat uns dann gefragt, ob wir nicht auch die Audio-Technik für sie beim Eurovision Song Contest machen können“, sagt ABS-Geschäftsführer Matthias Paha.
Die Installation der Lawo-Technik beginnt Mitte April. Anfang Mai soll sie dann startklar sein. Die Konfiguration der Systeme wird zuvor im eigenen Haus vorbereitet. „Die Kollegen von YLE bekommen vor dem Event auch noch ein Testsystem geliefert, damit sie schon mal etwas damit spielen können“, meint Paha.

ABS übernimmt nicht nur die Planung, Konfiguration, Lieferung und Installation der Lawo-Technik, sondern stattet den kompletten Hauptschaltraum mit Bedienfeldern und Metering aus. Zum Eurovison Song Contest ist ABS zudem mit drei Mitarbeitern vor Ort, darunter ein Techniker für die Anwenderbetreuung, einer, der sich um die komplette Hardware kümmert und einer im Hauptschaltraum, der bei Bedarf Änderungen an der Konfiguration vornehmen kann.

Nova73 HD-Routingsystem
Die gesamte Signalverteilung übernimmt eine Nova73 HD-Kreuzschiene mit 600 × 600 Koppelpunkten im Eurovision Song Contest-Hauptschaltraum. Angebunden daran sind vier Lawo-Pulte aus drei verschiedenen Generationen. „Wir haben überall im Stadion dezentrale Schnittstellenmodule, die per Glasfaser voll redundant angebunden sind“, berichtet Paha.
Die Haupttonregie zur Abmischung der Musikbeiträge wird mit einem mc2 90, dem Lawo-Mischpult der neuesten Generation, ausgerüstet. Eine kundenspezifische Konfiguration des mc2 90 sind laut Paha recht einfach zu bewerkstelligen. „Das funktioniert nach dem Baukastenprinzip mit Schnittstellenmodulen und Pultausbaustufen. Der Kunde sagt uns, was er braucht, und wir können das dann in kurzer Zeit realisieren“, erklärt er. Jeder Kunde bekomme genau die Konfiguration geliefert, die er wünsche. „Da sind auch schon die richtigen Tastenschildchen drin, wenn er zum Beispiel irgendwelche Abhörpunkte haben möchten“, meint er. Konfigurationen auf dem neuen mc2 90 seien im Prinzip einfacher als auf den bisher von Lawo gebauten Pulten. Grund sei die hier weiter optimierte Bedienfreundlichkeit.

Auf dem mc2 90 entsteht beim Eurovision Song Contest ein 5.1-Surround-Mix, der zu dem von YLE angemieteten TV-Ü-Wagen HD-1 von Prisma übertragen wird. Dort wird über ein mc2 66 die Atmo und die Moderation zugemischt.
Die Produktion des Eurovision Song Contest erfolgt in HD und in SD. Im Audiobereich wird neben dem 5.1 Surround auch noch Stereo-Ton-Downmix angeboten. Der Downmix wird im Prisma-Ü-Wagen generiert, der über das dafür nötige Dolby-Equipment verfügt.
Zwei weitere Ü-Wagen, die von YLE bei dem Contest zur Radioübertragung und als Backup eingesetzt werden, sind mit einem mc2 80- und einem mc80-Lawo-Mischpult der vorhergehenden Generationen bestückt.
Die Anbindung der verschiedenen Mischer-Generationen an die Matrix ist laut Paha einfach zu bewerkstelligen. „Für den mc80 werden wir analoge und digitale QVs zur Verfügung stellen und die neueren Modelle werden direkt per MADI angebunden“, sagt er. „Planungstechnisch kümmern wir uns darum, dass alle Mischer die gleiche Sprache sprechen.“
Der für den Ton zuständige Projektleiter, Matti Helkamaa von YLE, ist von dieser Lösung überzeugt: „Wir haben in unseren Studios und Ü-Wagen und vor allem bei Live-Veranstaltungen gute Erfahrungen mit Lawo-Equipment gemacht. So waren wir beispielsweise mit einem Mischpult und einer Kreuzschiene von Lawo auf Leihbasis bei den Olympischen Winterspielen in Turin vor Ort. Wir sind sicher, dass sich der Eurovision Song Contest in die Serie guter Erfahrungen einreihen wird“, erklärt er.

Paha indes lobt die gute Zusammenarbeit mit YLE. „Es macht sehr viel Spaß, mit denen zu arbeiten“, erklärt er.
Eckhard Eckstein (MB 03/07)

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