Drift Masters: Bilder mit Power, Speed und Action

Das Driften mit Events wie den Drift Masters European Championship wird immer populärer. Race-Drohnen, On-Board-Kameras und Gimbal-Systeme ermöglichen packende, dynamische Live-Action-Bilder. Als Hostbroadcaster setzt das Red Bull Media House beim Action-Sport auf Spezialisten für live-fähige Drahtlosvideotechnik à la theis.media.

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Safety first bei den Drift Masters

Nicht erst seit der Ski-Alpin-Läufer Marcel Hirschler 2015 bei einem Rennen knapp einem Drohnenabsturz entging, ist der Sicherheitsaspekt allgegenwärtig. „Die Fahrer selbst sind in ihren Autos dank Überrollkäfig und Karosserie gut geschützt“, sagt Pichler. „Unsere Drohnen-Piloten setzen sich im Vorfeld genau mit den Bestimmungen in den jeweiligen Ländern auseinander, alle Flüge sind autorisiert und angemeldet. Manchmal ist ein Mitarbeiter vom zuständigen Luftverkehrsamt vor Ort und überwacht die Manöver.“

Drift Masters European Championship in Naas, Irland im Mai 2023 ©
© Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool

Der Mindestabstand der 5-Zoll-Race-Drohnen zu den Zuschauern beträgt 50 Meter, darüber hinaus ist das Publikum für die Rennen mit kleinmaschigen Fangzäunen gegen herumfliegende Reifen und Karosserieteile geschützt. Geflogen wird nie höher als die Zäune und nur im Bereich der gesicherten Strecke. Das Starten und Landen der Drohnen erfolgt ohnehin in einem Bereich, der für Unbeteiligte gesperrt ist. Das Problem: „Leider kommt es immer wieder vor, dass irgendwelche Zuschauer oder Menschen, die sich in der Nähe der Rennstrecke aufhalten, mit Consumer-Drohnen während des Rennens der Strecke nähern und fälschlicherweise uns zugeordnet werden“, ärgert sich Pichler.

Theis hatte in seiner zehnjährigen Arbeit mit Race-Drohnen noch keinen Unfall – seine Drohnen-Flotte verfügt zudem über GPS-basierte Absturzsicherungen: „Wenn der Pilot die Drohne durch seine Brille nicht mehr sieht oder nicht mehr kontrollieren kann, lässt er die Drohne aussteigen und zu einem definierten GPS-Zielort zurückkehren“, erklärt er. „Das Gleiche gilt für unvorhergesehene Zwischenfälle, wie einem Steinschlag am Propeller.“ Das heißt: Sicherheit ist immer oberstes Gebot.

Produktionsherausforderungen in der Peripherie

Produktionstechnisch sind die Drift-Masters kein Selbstläufer: Die Standorte und die Infrastruktur der Rennstrecken liegen oft in der Peripherie – beispielsweise vom 17. bis 19. August in der „Baggerstadt“ Ferropolis bei Dessau-Roßlau. „Die Parcours sind wegen der Geräusch-Kulisse eher abgeschieden, was die Verfügbarkeit von Strom, Internet, Office Space und Hotels zur echten Herausforderung machen kann“, betont Pichler. Mit viel Fingerspitzengefühl werden die drahtlosen Kameras so positioniert, dass die Videosignale stabil und zuverlässig in den Ü-Wagen gelangen. „Wenn wir in die Livesendung gehen, sind die Kameras komplett eingestellt und angepasst“, weiß Theis. „Während des Rennens werden nur leichte, farbliche oder Blenden-technische Korrekturen vom Ü-Wagen über die Kamerasteuerung vorgenommen.“

Alle Bilder laufen in der Regie zusammen ©Lucie Petrišková, Production Manager von O2 TV Production

Die Signale der Race-Drohnen werden via Mediornet Stagebox zum Ü-Wagen übertragen und gleichzeitig synchronisiert. „Via Mediornet RJ 45 wird auch das RCP für die Telemetrie bis in die Bildtechnik gelegt“, ergänzt Pichler. „Somit kann der Bildtechniker im Ü-Wagen die Kameras aussteuern.“ Während die klassischen Kamerabilder von O2 via SMPTE-Fiber-Kabel direkt zum Ü-Wagen gelangen, steht für die drahtlose Übertragung der Spezialkameras ein zentral positioniertes Rack zur Verfügung, das diverse Empfangsantennen – welche per Kupfer oder Glasfaser an verschiedenen Stellen der Strecke abgesetzt werden – zusammenführt. Von dort holt sich der Ü-Wagen die Signale ab. „Vom Ü-Wagen werden die Signale via Satellite News Gathering (SNG) in den Master Control Room (MCR) in Salzburg übertragen, wo noch andere Sprachen dazu gemischt werden und danach auf unserer Red-Bull-TV-Plattform landen“, beschreibt Pichler. „Lineare Taker holen sich das Signal entweder direkt vom Satelliten oder wir bieten einen Turnaround via BT-Tower an – je nachdem, wo in der Welt das Signal gebraucht wird.“ Längst sei das Driften ein weltweit populäres Phänomen, meint der Production Manager.

Dieser Artikel wurde zuerst im mebulive Magazin 2.2023 veröffentlicht und ist nun als kostenloser Online-Teaser verfügbar. Ab nächstem Jahr können die einzelnen Ausgaben des E-Paper-Magazins direkt online gekauft und heruntergeladen werden.

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