Snell sieht sich gut gerüstet

Snell präsentierte sich auf der NAB 2013 wirtschaftlich und technisch in bester Verfassung. Das Unternehmen sieht sich mit seinen Lösungen für die Erfordernisse im linearen und nonlinaren TV gut gerüstet. Auch neue Technologien wie 4K und Cloud basierte Lösungen hat man im Fokus. MEDIEN BULLETIN sprach darüber mit Snell Deutschland Geschäftsführer Stefan Geradts.

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Snell sieht sich gut gerüstet

„Die Gesamtfirma ist sehr profitabel, sodass wir in das Geschäft haben investieren können. Allein im letzten Jahr wurden 35 zusätzliche Entwickler eingestellt. Und auch 2013 werden weitere Mitarbeiter eingestellt“, berichtete Stefan Geradts, Snell Deutschland Geschäftsführer und Sales Director Central and Eastern Europe. Snell profitiere einerseits von seinem globalen Engagement in verschiedensten Märkten ebenso wie von seiner strategischen Aufstellung in den beiden Bereichen „TV Everywhere“ und „Live Broadcasting“.
„Wir bemerken zwar nach wie vor eine leichte Zunahme an linearen TV-Kanälen. Der wirkliche Wachstumsbereich liegt aber eindeutig bei den non-linearen Distributionskanälen“, berichtet er.

Jedenfalls gäbe es immer mehr Kanälen bei stagnierenden Zuschauerzahlen und Zeitbudgets in der Mediennutzung. „Die Erträge pro Kanal gehen deshalb weiter runter. Als Hersteller müssen wir dem Rechnung tragen“, meint Geradts. Daraus resultiere auch, dass der Kunde der riesige Kreuzschienen und 4ME-Produktionsmischer anschafft, nicht mehr so häufig vorkomme. Geradts: „Deswegen haben wir auch unsere Produkte im klassischen Broadcast und Live-TV-Bereich, so strukturiert, dass sie sehr flexibel an verschiedene Anforderungsprofile anpassbar sind.“ Das können man auch gut im 4K-Bereich erkennen. „Wir haben den vorhandenen Kahuna 360 Bildmischer so wie er ist ohne technische Modifikation für den 4K-Einsatz konfigurieren können und zwar so, dass wir in einem Chassis 3 MEs in 4K abbilden können, was soweit ich weiß, kein anderer Hersteller kann“, betont er.

Auf der anderen Seite sei Snell auch darum bemüht, den Erfordernissen im dem nichtlinearen Bereich Rechnung zu tragen. „Wir tun das zum Beispiel dadurch, dass wir Funktionalität, die klassisch nur in Hardware verfügbar waren, jetzt auch in Software anbieten. Das bezeichnen wir dann als Snell On Demand“, sagt er. „Wir sind in der Lage, ein Systemlayer anzubieten, der zunächst einmal herstelleragnostisch ist. Das heißt, man kann in nahezu beliebiger Form CPUs und GPUs einbringen, zentral und dezentral.

Mit Blick auf die starke Cloud-Thematisierung auf der NAB 2013 erklärte er: „Wir glauben, es gibt eine graduelle Entwicklung hin zu filebasierenden Lösungen, die sich in den kommenden Jahren immer mehr durchsetzen wird. Die Tatsache, dass die Cloud bei dieser NAB ein Hype-Thema ist, bedeutet, man kann die damit zusammenhängenden Fragen erst einmal in Ruhe angehen und betrachten, was da wirklich passiert.“

Snell mit seinen jahrelangen Erfahrungen in der Senderautomation und seinem großen Entwickler-Team in England verfüge über reichlich Software-Know how, um auf Cloud-Anforderungen jederzeit adäquat reagieren zu können.

Auch beim Thema 4K sei man eher entspannt. Geradts: „Für den Rundfunkmarkt Deutschland kann ich im Moment nicht erkennen, dass sich irgend jemand außer Sky damit wirklich ernsthaft auseinander setzt. Für uns ist das eher ein Nebenkriegsschauplatz. Wir sind halt in der vorteilhaften Situation dass unser Kahuna 360 von seiner Architektur her so aufgebaut ist, dass die vorhandenen Ressourcen in einem virtuellen Layer konfiguriert werden können. für uns war es deshalb ein Leichtes die vorhandenen Ressourcen so zusammen zu stellen, dass 4K verarbeitet werden kann. Dazu braucht es nur ein Stück Software, dass wir unseren Kahuna 360 Kunden kostenlos zur Verfügung stellen. Genauso wie wir das schon bei 3G gemacht haben.“ (4/2013)

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