Das Ergebnis zählt, nicht die Anzahl von Arbeitsstunden

Rebecka Hoss verantwortet seit knapp drei Jahren das Recruiting beim Kölner Technologieunternehmen Qvest. Für die Broadcast- und IT-Branche sieht sie großes Wachstumspotential, wenn auch Arbeitsfelder und Anforderungen extrem gestiegen sind. Vor allem Inhalte spielen bei der Gewinnung von Talenten eine Schlüsselrolle.

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Das Ergebnis zählt, nicht die Anzahl von Arbeitsstunden
Rebecka Hoss, Deputy Head of Human Resources bei Qvest ©Qvest

Fokusthema “Fachkräftemangel in der Broadcast-Branche” – In der kommenden mebulive-Ausgabe wird neben spannenden Produktionsreports auch der Mangel an Fachkräften in der Film- und Fernsehbranche thematisiert. Wie Unternehmen dem verschärften Wettbewerb in der digitalen Transformation begegnen wollen, erfahren Sie ab dem 05. September 2022 in mebulive 2.2022.

Medienunternehmen, Produktionsfirmen und Dienstleister suchen händeringend nach technisch qualifiziertem Fachpersonal. Sind fehlende Fachkräfte ein strukturelles Problem – oder ein Stück weit selbst gemacht?

Diese Analyse greift zu kurz. Es ist mehr als eine einzelne Branche betroffen, auch demografische Faktoren spielen eine Schlüsselrolle. Wir bei Qvest gehen diese Herausforderung strukturiert an: Durch Nachwuchsförderung, gezielte Weiterbildung und Perspektiven sowie interne Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Als „Schlüssel“ sehen wir den Faktor ‘Innovation‘. Für uns ist es essenziell, nicht nur Beobachter, sondern aktiver Begleiter von digitaler Transformation zu sein. Wir wachsen gemeinsam mit den Anforderungen, die an die Mitarbeitenden in der Medienbranche und andere Tech-Branchen gestellt werden. Nicht mehr ein einzelnes, klassisches Profil ist gefragt, sondern Mitarbeitende mit Expertise in verschiedenen Bereichen, um die Anforderungen unserer internationalen Geschäftspartner zu erfüllen.

Profitiert qualifiziertes Fachpersonal vom Nachfrageschub, insbesondere auch Frauen? 

Generell müssen Unternehmen heutzutage ihre Arbeitgeberattraktivität erhöhen, unabhängig von der jeweiligen Branche. Für alle Mitarbeitenden muss das täglich spürbar sein, dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten. Immer wieder fragen wir uns: In welchen Bereichen können wir als Arbeitgeber noch besser werden, um Bewerberinnen und Bewerbern jeden Alters und Geschlechts anzusprechen? Bezüglich des Verhältnisses von Männern und Frauen in den technischen Berufsfeldern sehen wir uns mit flexiblen Entwicklungsmöglichkeiten und gezielter Nachwuchsförderung gut aufgestellt. Damit mittelfristig noch mehr Frauen technische Berufe ausüben, muss mehr passieren, nicht nur bei den Unternehmen selbst. Der Hebel muss schon in der Schul- und Hochschulphase angesetzt werden, damit sich Mädchen und junge Frauen für eine technische Laufbahn entscheiden.

Welche strategischen Wege geht Qvest, um Kunden mit geeigneten Experten und fachlichem Know-how zu unterstützen? 

Unsere Kunden profitieren von der Qvest Struktur des 360-Grad Know-hows: Die Kombination und perfekt abgestimmte Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten in Bereichen wie Softwareentwicklung, Medientechnik, Organisationsberatung und Technologiearchitektur. Schlüsselfaktoren sind multidisziplinäre Qvest-Teams und die kontinuierliche Weiterentwicklung von individuellen Expertisen, um Kunden nachhaltig und individuell zu unterstützen. Diese Vielzahl an Expertinnen und Experten spricht sowohl für unsere Arbeitgeberattraktivität und Unternehmenskultur, als auch für die Relevanz unseres Geschäftsmodells. 

Broadcast- und IP-Jobs sind das Gegenteil von „9-to-5“. Welche Anreize und Angebote sind nötig, um neue Talente für den Broadcast- und IP-Bereich zu gewinnen?

Die Expertisefelder von Mitarbeitenden bei Qvest sind fachlich, aber auch hinsichtlich der Arbeitsmodelle deutlich vielschichtiger und weiter gefasst und fokussieren nicht nur auf den Kernbereich „Broadcast und IP“. Es gibt ganz unterschiedliche, bedarfsgerechte Arbeitsmodelle. Das geht von klassischen Büroarbeitszeiten bis hin zu Projekttätigkeiten, die zeitlich und örtlich hohe Flexibilität erfordern. Zum einen stellen wir fest, dass viele Personen gerade diese Abwechslung und Herausforderung positiv erleben. Zum anderen können wir durch flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit, sich intern zu verändern, auf die verschiedenen Lebensphasen und sich ändernden Erwartungen unserer Mitarbeitenden reagieren. Entscheidend ist bei Qvest nicht „9-to-5“, sondern „100% done“. Anders gesagt: Das Ergebnis zählt, nicht das stumpfe Ableisten von Arbeitsstunden pro Tag. Unser Fokus liegt auf Eigenverantwortung und Ergebnisorientierung. In der aktuellen Diskussion rund um Arbeitszeiten- und -orte darf meiner Meinung nach nicht verloren gehen, dass diese Faktoren einen enormen Einfluss auf die Zufriedenheit von Mitarbeitenden haben. Daneben sind wir überzeugt, dass neben Arbeitsbedingungen auch Inhalte eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um die Gewinnung von Talenten geht. Das Hauptargument für Fachkräfte, bei Qvest einzusteigen, sind die vielseitigen fachlichen Herausforderungen, die internationalen Projekte und die individuellen Möglichkeiten, die damit einhergehen. 

Wie wird sich der Kurs bei technischen Broadcast- und IP-Personal entwickeln? Stehen die Zeichen auf Hausse oder Baisse?

Um im Bild zu bleiben: Wir würden aktuell eher die „Broadcast- und IP-Personal-Aktie“ kaufen und weiter auf dessen Wachstum setzen. Die Branche wird auch in den nächsten Jahren sicher sehr relevant bleiben, auch wenn sich die Arbeitsfelder und Anforderungen geändert haben und weiterhin im Wandel sind. Bei Qvest behalten wir aber auch noch weitere „Aktienkurse“ im Blick, die über die Broadcast- und IP-Branche hinaus gehen. Was wir sicher sagen können: Qvest wird auch in Zukunft personell weiter gezielt wachsen mit Expertinnen und Experten, die unter anderem die Anforderungen des Broadcast- und IP-Bereichs übererfüllen. 

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