Sony präsentiert neue Virtual Reality-Anwendung

Auf der Euro Cine Expo 2022 in München (1./2. Juli 2022) präsentiert Sony erstmals eine neue Virtual Production-Anwendung bei der die Sony Venice-Kamera in Kombination mit der Sony Chrystal LED Videowall sowie mit dem Kamera-Tracking-System Ncam Reality und der Unreal Engine von Epic Games eingesetzt wird.

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Sony präsentiert neue Virtual Reality-Anwendung
VR-Set-up von Sony auf der der Euro Cine Expo 2022 in München ©EMpress

Virtual Production-Anwendungen sind zunehmend gefragt. Das konnte man zuletzt auch wieder auf der NAB 2022 in Las Vegas beobachten. ARRI hatte hier unter anderem eine Virtual Production Bühne aufgebaut auf der man einige interessante Panels zum Thema veranstaltete. Auch bei Sony hatte man das Thema Virtual Production im Blick und diskutierte es mit seinen Kunden. Auf der Euro Cine Expo 2022 in München hat das Unternehmen nun erstmals auf einer Messe ein konkrete Virtual Production-Präsentation am Stand.

Zentrale Elemente dabei sind eine mit dem Kamera-Tracking-System Ncam Reality ausgerüstete Sony Venice-Kamera und ein Chrystal LED-Wand von Sony, die hinter einem Fenster aufgebaut ist. Sony bietet großformatige Chrystal LED-Wände in diversen Ausführungen an. In München hat man ein speziell für Virtual Production entwickeltes V-Series-Modell mit Pixelabstand von 1,5 mm am Start. Die matte Oberfläche der Wand sorgt dafür, das Lichtreflexionen von der Wand nicht gespiegelt werde. Das Zusammenspiel der LED-Wand mit der Venice-Kamera, wurde laut Claus Pfeiffer, Head of Connected Content Acquisition bei Sony Professional Solutions Europe, optimiert. “Die beiden Produkte wurden mit Blick auf den Farbraum bzw. die Farbwiedergabe gut aufeinander abgestimmt. So entsteht ein realistisches Bild.” Das VR-Projekt hat Sony zusammen mit der Firma Kropac Media von Kameramann und Produzent Berti Kropac realisiert. Kropac Media arbeitet unter anderem im Werbespot-Bereich für Audi, VW, Porsche, Adidas, Siemens, Sony und Playmobil und setzt dabei mittlerweile viel auf Virtual Reality-Technologien.

Virtual Production-Anwendungen bietet im Vergleich zu Green Screen-Technologien, so Pfeiffer, einige wichtige Vorteile. Bei Green Screen wird das Bild erst in der Postproduktion eingefügt während man bei Virtual Production über ein sogenanntes In-Camera-VFX verfügt, bei dem das finale Bild schon direkt in der Kamera erzeugt wird. “Um die richtigen Effekte zu generieren muss man bei Green Screen Dinge, die reflektieren oder halb durchscheinen oft auf Pixelebene in der Postpro aufwendig manipulieren. Bei Virtual Production entfällt das. Man kann hier ohne komplizierte Postproduktion mit schwierige Materialien wie Gläser oder halbdurchscheinende Vorhänge arbeiten”, betont Pfeiffer.

Die Anwendungsbereiche für Virtual Production sind nach seinem Bekunden sehr vielfältig. Sie reichen von Werbespots über Serien- und Filmproduktion bis hin zu Studios. “Großer Vorteil ist, dass man die Bilder auf der Monitorwand beliebig gestalten kann, zum Beispiel mit Blick auf die gewünschte Tageszeit, Lichteinfall, Schärfe etc..

Auf der Euro Cine Expo 2022 in München hatte Sony die Monitorwand hinter einem Fenster mit Vorhängen positioniert und die dort gespielten Bilder mit einer Unschärfe versehen, um so den Eindruck von Tiefenschärfe zu generieren. “Der Fokus liegt auf dem Tisch vor dem Fenster. Der Hintergrund ist im Unscharfen. Dadurch sieht man auch die einzelnen Pixel der Wand gar nicht”, sagt Pfeiffer. Der Blick durch das Fenster vermittelt dabei sehr realistisch den Eindruck nach draußen, in die Ferne zu schauen.

Eingesetzt wird bei der Sony Virtual Production Präsentation in München auch die Unreal Engine von Epic Games. Sie rechnet die Daten des Kamera-Tracking-Systems Ncam Reality. Dieses vermittelt der Unreal Engine ständig, wo die Venice-Kamera im Raum positioniert ist.

Das Komplett-System kann man laut Pfeifer über einen Systemintegrator ordern. Eine Standardlösung biete Sony selbst nicht an, weil der Einsatz doch sehr individuell sei, meint er. In Kürze will Sony den Abschluss eines großes Virtual Production Projektes im Studiobereich bekannt geben.

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